Es ist eine Tradition, die früher für die ganze italienische Schweiz typisch war und die nun vor allem in Locarno weitergeführt wird: der Brauch, die Kälte des Winters mit möglichst viel Lärm zu vertreiben. Es ist der "Bandir gennaio", der jedes Jahr am 31. Januar stattfindet. Im Dialekt auch als "bandi gianée" oder "fo genee" bekannt, ist es die Freude aller kleinen Bewohnern von Locarno, die einen Nachmittag lang Lärm machen dürfen.
Für die Kinder im Raum Locarno muss es der wohl schönste Tag im Jahr sein. Ein Tag an dem ohne Rücksicht auf Andere gelärmt und geklimpert werden darf. So ziehen die Kinder mit Blechdosen, Bratpfannen, Töpfen oder Trommeln durch die Strassen und machen mit aller Kraft Lärm, wobei sie die leeren Dosen hinter sich herziehen, während sie mit den Töpfen klappern. Der Lärm soll die Wintergeister vertreiben und die Sommergeister aus dem Schlaf wecken. Früher sind die Kinder allein losgezogen und haben in ihrem Wohnquartier für das Winter-Aus gesorgt. Heutzutage sind diese Umzüge organisiert und werden von Eltern oder Lehrpersonen begleitet. Nach dem diese strenge Aufgabe erledigt ist, gibt es für alle eine kleine Stärkung, die gemeinsam auf dem Stadt-/ Dorfplatz eingenommen wird. Wer weiss, wie lange die armen Wintergeister in diesem Jahr den Lärm ertragen, bevor sie weiterziehen... und der Frühling erwacht!
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