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Onsernonetal (Valle Onsernone)

Wild, unberührt und authentisch

Der erste Gedanke ans Onsernonetal evoziert die grünen, sonnenverwöhnten Steilhänge, welche Fotografien von dieser wilden und ruhigen Ecke der Welt so atemberaubend machen. Schnelllebigkeit hat hier im Tal keinen Platz. Die unberührten Landschaften und die beiden Waldreservate, in denen nur das leise Rascheln der Blätter und Vogelgezwitscher zu vernehmen sind, laden zur gemächlichen Erkundung ein. Erholung pur! Das Onsernonetal ist der ideale Ort, um sich wieder mit der Natur zu verbinden und dank Slow Living neue Kraft zu tanken: Beschauliche, langsame und besinnliche Ferien in dem Tal, das zahlreiche Künstler wie Max Frisch, Golo Mann, Kurt Tucholsky, Alfred Andersch auf ihrer Suche nach Inspiration fasziniert und aufgenommen hat.


Von der Strasse aus, die sich durch das Tal hindurchschlängelt, sind zahlreiche kleine Dörfer zu sehen, die gleichsam an den sonnenbeschienenen Berghängen kleben. Ihre Häuser sind durch eine typische Architektur gekennzeichnet, deren auffälligstes Merkmal ihre Steindächer sind. Das erste davon ist Auressio, dessen Kirche aus dem 16. Jahrhundert über dem Dorf thront. Der Dorfkern und die heute als Jugendherberge genutzte Villa Edera sind besonders sehenswert. Danach erreichen wir Loco, den historischen Hauptort. Im Museo Onsernonese erfährt man viel über die Geschichte des Tals. Ein Besuch der Mühle ist ein weiterer Höhepunkt in Loco. Es ist eine alte Wassermühle, die bis in die 1970er-Jahre in Betrieb war und 1995 restauriert wurde. Man kann eine Besichtigung mit dem Müller, Marco Morgantini, buchen. Er gewährt Einblicke in die Funktionsweise und die Geheimnisse der Mühle.

Im Onsernonetal wurden in der Vergangenheit knapp dreissig Mühlen betrieben. Ziemlich viele für ein Tal, das wegen seiner Schroffheit stets wenig bevölkert war. Viele Jahrhunderte hindurch lebten die Bewohner in der Tat vom Roggenanbau und vor allem auch von der Strohflechterei. Diese Tradition hat bis heute in Berzona überlebt. Im Atelier der Vereinigung Pagliarte füllen farbige Strohhüte die Regale zusammen mit zahlreichen anderen komplett aus Stroh gefertigten Kunsthandwerksobjekten. Je höher man kommt, desto schroffer und wilder zeigt sich das Tal. In Russo ist die kleine Kirche einen Besuch wert. Von Russo aus gelangt man per PostAuto ins Valle di Vergeletto. Im gleichnamigen Dorf gibt es eine Mühle, in der dank Ilario Garbani die Produktion der Farina Bóna wiederaufgenommen wurde.

  • Anfahrt

  • Umweltbewusste Urlauber reisen mit dem Zug bis Locarno und nehmen direkt am Bahnhof das Postauto 324 Richtung Spruga.

In Comologno sind verschiedene Herrenhäuser zu bewundern. Darunter etwa der Palazzo della Barca und der Palazzo Gamboni, der im Originalstil restauriert und zum Hotel umfunktioniert wurde. Sehenswert ist auch die malerische Kirche San Giovanni Battista. Am höchsten Punkt des Tals erreicht man Spruga. Folgt man einem Weg entlang des Flusses Isorno, kommt man zu den Bagni di Craveggia an der italienisch-schweizerischen Grenze. Laut Informationstafeln vor Ort waren sie im Zweiten Weltkrieg Schauplatz bedeutender historischer Ereignisse. Darüber hinaus ist die Ortschaft für ihre natürliche Thermalquelle bekannt. Vom alten Badegebäude sind nur noch Überreste zu sehen. Angesichts des Charmes der Ortschaft lohnt es sich jedoch, hier einen Nachmittag zu verbringen.

Im Onsernonetal hat jeder Ort eine interessante Geschichte. Idealerweise sollte man sich also einige Tage Zeit nehmen, um die Kraft der Natur und die Warmherzigkeit der Bewohner voll und ganz auszukosten. Am besten wählt man eines der wunderschönen Dörfer als Basislager und unternimmt von dort aus Tagesausflüge, um das gesamte Tal zu erkunden.

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