Lange Reihen von Rebstöcken durchziehen die Ebenen und Hänge wie eine Stickerei, mit wunderschönen Aussichten auf Seen, Täler und Flüsse. Ein intensiver, süsser, aber zarter Duft liegt in der Luft. Das Tessin ist bekannt für die Qualität seiner Weine, insbesondere für den Merlot, der 83 % der im Kanton angebauten Trauben ausmacht. Ein Ausflug mit dem Fahrrad oder zu Fuss durch Weinberge und Kellereien, um sich auf den Herbst einzustimmen und mehr über die Weine der Region Lago Maggiore zu erfahren.
Das Tessin ist berühmt für seinen Merlot. In der Tat ist sie die wichtigste Rebsorte, die in unserem Gebiet angebaut wird. Von den etwas mehr als 1000 Hektar Weinbergen sind etwa 860 mit Merlot bepflanzt. Es folgen die Rebsorten Americana, Chardonnay, Bondola und Pinot Noir, die sich 20 % der Anbaufläche teilen. Vor allem die Bondola-Traube ist im Tessin heimisch und war bis Anfang des 20. Jahrhunderts auch am weitesten verbreitet. Heute ist sie vom Merlot verdrängt worden und wird nur noch im Tessin, insbesondere in der Region Ascona-Locarno, angebaut. Aber weshalb hat gerade der Merlot so grossen Erfolg? Um das herauszufinden, müssen wir ein wenig in der Vergangenheit rumwühlen und die Geschichte des Weinbaus auffrischen. In den frühen 1900er Jahren vernichtete eine schreckliche Reblaus-Epidemie die einheimischen Reben im Tessin (auch im übrigen Europa), und so musste man nach einer Rebsorte suchen, die gegen die Krankheit resistent war. Die ersten Versuche mit der Merlot-Traube waren erfolgreich und der Anbau wurde vom Kanton stark gefördert.
Dank der Techniken der Winzer und des besonderen Mikroklimas des Tessins, mit seinen milden Wintern und mediterranen Sommern, wird der Merlot heute auch für die Herstellung von Schaumweinen, Weiss- und Roséweinen verwendet. Der weiss vinifizierte Merlot ist eine Tessiner Spezialität (auch dieser wird aus den roten Trauben hergestellt). Deshalb sind nur 9 % der im Tessin angebauten Trauben weiss. Die Trauben im Tessin sind gewöhnlich Ende September reif, ist jedoch stark von den Wetterbedingungen abhängig. Der Merlot ergibt intensive, rubinrote, ausgewogene Weine mit gutem Körper. Das Tessin hat im Norden und im Süden unterschiedliche Böden, weshalb der Sottoceneri und der Sopraceneri aus denselben Trauben sehr unterschiedliche Weine erzeugen. Die gneis- und granithaltigen Böden in der Region Ascona-Locarno sind säurehaltiger und leichter und spiegeln sich im Charakter der Weine wider. Natürlich muss man die Weine probieren, um dies zu erkennen: Hier kommen die beeindruckenden Weinkeller ins Spiel, mit ihren Fässern, in denen der edle Tropfen reift, und den aneinandergereihten Flaschen, die sich in den Regalen stapeln.
Einige der Weingüter von Ascona-Locarno geniessen eine besonders umwerfende Aussicht und vermitteln einem sofort das Gefühl von Ferien, wie etwa die Cantina Carrara. Andere sind nicht nur Weinkeller, sondern echte Welten, die es zu erkunden gilt. Wie zum Beispiel das Weingut Matasci, wo nicht nur Wein hergestellt wird, sondern auch die Geschichte des Weins weitergeführt und die Kunst gefördert wird. Unter den vielen gibt es auch heroische Weinberge - jene versteckten Weinberge, die schwer zu erreichen und zu bewirtschaften sind, weil sie in unzugänglichen oder fast unzugänglichen Gebieten liegen - wie der Vigneto della Pioda oberhalb von Maggia und einer der höchstgelegenen Rebberge des Tessins, der sich in Brontallo auf über 700 m ü. M. befindet, eine Höhe, in der Trauben normalerweise nur schwer reifen können.
Die Region Lago Maggiore ist reich an solchen versteckten Bijous: Die Hälfte der Weinberge der Region gilt aufgrund ihrer Lage, ihrer Zugänglichkeit und ihrer Bodenbeschaffenheit als schwierig zu bewirtschaften. Das Ergebnis sind seltene Weine, die es wert sind, probiert zu werden: Wer weiss, vielleicht wird es ja Ihr neuer Lieblingswein.
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