Aufgrund der Unwetterschäden ist die Val Bavona bis auf weiteres nicht befahrbar. Bitte halten Sie sich über den offiziellen kantonalen Kanal "Emergenza Vallemaggia" für weitere Informationen auf dem Laufenden.
Es gibt einen Ort auf dieser Welt, an dem die Uhr langsamer tickt. Ein kleines Tal, das vom Rauschen des Flusses beherrscht wird, wo die Felswände hoch sind, der Wald darunter dicht wie im Märchen und das Moos in einer dicken, weichen Decke über den Felsen wächst. Ein Ort, an dem Mensch und Natur in Harmonie zusammenlebt und das Leben den Geschmack der Vergangenheit hat. Ein Tal, das nur im Sommer bewohnt ist und atemberaubende Aussichten sowie bedeutende Geschichten birgt. Nein, wir sind nicht in einer Fabelwelt, sondern im Bavonatal, einem kleinen, etwa zehn Kilometer langen Seitental des Maggiatals, das sich zwischen Cavergno und San Carlo erstreckt.
Das Bavonatal ist ein Tal, das man zu Fuss auskundschaften sollte. Der Weg der Transhumanz führt durch die zwölf Siedlungen und zeigt die noch intakten Zeugnisse einer vergangenen Zivilisation in einer Landschaft von aussergewöhnlicher und doch unnahbarer Schönheit. Das Dorf Foroglio ist zweifelsohne das bekannteste des Tals: Es liegt an einem imposanten Wasserfall, der aus einer Höhe von 110 m in die Tiefe stürzt und eine märchenhafte, mystische Atmosphäre verbreitet. Das Bavonatal ist seit der Antike bewohnt. Die stabile Bevölkerung hielt sich jedoch nur bis etwa 1500; danach machten Naturkatastrophen und die daraus resultierende Umweltzerstörung die Lebensbedingungen im Tal fast unmöglich, sodass die Bewohner gezwungen waren, sich dauerhaft in Cavergno und Bignasco niederzulassen und das Bavonatal nur noch in den Sommermonaten zu nutzen. Das war der Beginn der Transhumanz, der saisonalen Wanderung von Vieh und Mensch vom Talboden zu den Bergweiden. Heute ist das Bavonatal bei Wanderern, auf der Suche nach Ruhe und einzigartigen Landschaften, ein beliebtes Ausflugsziel. Aber auch bei Trailrunnern, die Herausforderungen lieben: The Great Waterfall Skyrace und der Basodino Mountain Run finden hier jedes Jahr statt.
Das Bavonatal war für seine Bewohner nur schwer zähmbar, und dennoch gelang es ihnen, das Beste aus diesem extremen Tal zu machen. Es erstreckt sich über eine 124 km2 grosse Gebirgslandschaft, die zu 70 % unfruchtbar ist: Überall liegen Geröll und Felsen und nur 1,5 % der Gesamtfläche des Tals sind landwirtschaftlich nutzbar. Diese extremen Bedingungen waren jedoch die Quelle eines bewundernswerten Einfallsreichtums: Die Bewohner des Bavonatals lernten, sich mit diesem feindlichen Land zu verbünden, indem sie die Spalten zwischen den heruntergefallenen Felsbrocken als Wohnräume, Unterstände für das Vieh oder Keller nutzten. Diese Bauten werden von den Einheimischen "Splüi" genannt. Andere typische anthropische Konstruktionen des Bavonatals sind die "hängenden Gärten": Felsbrocken, auf denen die Talbewohner Erde verteilt haben, um kleine Stücke Ackerland zu gewinnen. Eine bewundernswerte Arbeit, die aufgrund der Knappheit an Ackerland in der Talsohle notwendig war. Die Bewohner des Bavonatals lieben diesen einfachen Lebensstil und geniessen es im Sommer der Hitze und der Hektik der Stadt zu entfliehen.
Ohne Strom
Auch heute noch ist das Bavonatal mit Ausnahme von San Carlo nicht an das Stromnetz angeschlossen, obwohl dank der drei Wasserkraftwerke im Tal eine grosse Menge an Strom produziert wird. Viele Bewohner haben Sonnenkollektoren installiert oder sind an einem Gemeinschaftsgasnetz angeschlossen. Das Fehlen von Strom und einer befahrbaren Strasse, die erst nach 1950 gebaut wurde, haben sicherlich zur Erhaltung des ländlichen Lebensstils im Tal beigetragen.
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