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Valle Bavona

Wild und wunderschön

Es gibt einen Ort auf dieser Welt, an dem die Uhr langsamer tickt. Ein kleines Tal, das vom Rauschen des Flusses beherrscht wird, wo die Felswände hoch sind, der Wald darunter dicht wie im Märchen und das Moos in einer dicken, weichen Decke über den Felsen wächst. Ein Ort, der den Geschmack der Vergangenheit hat. Ein Tal, das nur im Sommer bewohnt ist und atemberaubende Aussichten sowie bedeutende Geschichten birgt. Nein, wir sind nicht in einer Fabelwelt, sondern im Bavonatal, einem kleinen, etwa zehn Kilometer langen Seitental des Maggiatals, das sich zwischen Cavergno und San Carlo erstreckt.

  • Die 12 Siedlungen (Terre)

  • Entlang des Talbodens liegen zwölf Siedlungen, die "Terre" genannt werden und im Sommer bewohnt sind. Sie scheinen fast wie aus einem Märchenbuch: kompakte Gruppen von kleinen Häuschen und Ställen, die sich an die Morphologie des Geländes anpassen, eingebettet zwischen hohen, senkrechten Felswänden.

Das Bavonatal ist ein Tal, das man zu Fuss auskundschaften sollte. Der Weg der Transhumanz führt durch die zwölf Siedlungen und zeigt die Zeugnisse einer vergangenen Zivilisation in einer Landschaft von aussergewöhnlicher und doch unnahbarer Schönheit. Das Dorf Foroglio ist zweifelsohne das bekannteste des Tals: Es liegt an einem imposanten Wasserfall, der aus einer Höhe von 110 m in die Tiefe stürzt und eine märchenhafte, mystische Atmosphäre verbreitet. Das Bavonatal ist seit der Antike besiedelt. Bis etwa 1500 lebte dort eine stabile Bevölkerung, doch danach führten Naturereignisse und die daraus entstandenen Umweltveränderungen zu einer zunehmenden Erschwernis der Lebensbedingungen. In der Folge siedelten sich die Bewohner dauerhaft in Cavergno und Bignasco an und nutzten das Bavonatal fortan nur noch während der Sommermonate. Das war der Beginn der Transhumanz, der saisonalen Wanderung von Vieh und Mensch vom Talboden zu den Bergweiden. Heute ist das Bavonatal bei Wanderern, auf der Suche nach Ruhe und einzigartigen Landschaften, ein beliebtes Ausflugsziel.

  • Val Calnègia: Das schwebende Tal entdecken

  • Das Val Calnègia ist ein Seitental des Bavonatals am oberen Ende des Wasserfalls von Foroglio, das sich von Puntíd aus über etwa drei Kilometer erstreckt. Dieses von den schmelzenden Gletschern geformte Tal kann von Foroglio aus nur zu Fuss über eine steile, in den Fels gehauene Treppe erreicht werden. Die Wanderung dauert etwa 2h50.

Das Bavonatal war für seine Bewohner nur schwer zähmbar, und dennoch gelang es ihnen, das Beste aus diesem Tal zu machen. Es erstreckt sich über eine 124 km2 grosse Gebirgslandschaft, die zu 70 % unfruchtbar ist: Überall liegen Geröll und Felsen und nur 1,5 % der Gesamtfläche des Tals sind landwirtschaftlich nutzbar. Diese extremen Bedingungen waren jedoch die Quelle eines bewundernswerten Einfallsreichtums: Die Bewohner des Bavonatals lernten, sich mit diesem feindlichen Land zu verbünden, indem sie die Spalten zwischen den heruntergefallenen Felsbrocken als Wohnräume, Unterstände für das Vieh oder Keller nutzten. Diese Bauten werden von den Einheimischen "Splüi" genannt. Andere typische anthropische Konstruktionen des Bavonatals sind die "hängenden Gärten": Felsbrocken, auf denen die Talbewohner Erde verteilt haben, um kleine Stücke Ackerland zu gewinnen. Eine bewundernswerte Arbeit, die aufgrund der Knappheit an Ackerland in der Talsohle notwendig war. Die Bewohner des Bavonatals lieben diesen einfachen Lebensstil und geniessen es im Sommer der Hitze und der Hektik der Stadt zu entfliehen.

  • Robiei, der Gletscher und die Bergseen

  • Von San Carlo, der hintersten Siedlung im Tal, hat man die Möglichkeit zu Fuss (ca. 2 h) oder mit der Luftseilbahn (ca. 15 min) nach Robiei und den Bergseen zu gelangen. Das Gebiet am Fusse des Basodino-Gletschers, dem grössten Gletscher des Tessins, bietet zahlreiche Wandermöglichkeiten und eine herrliche Naturlandschaft mit besonders schönen Bergseen.

Ohne Strom

Auch heute noch ist das Bavonatal mit Ausnahme von San Carlo nicht an das Stromnetz angeschlossen, obwohl dank der drei Wasserkraftwerke im Tal eine grosse Menge an Strom produziert wird. Viele Bewohner haben Sonnenkollektoren installiert oder sind an einem Gemeinschaftsgasnetz angeschlossen. Das Fehlen von Strom und einer befahrbaren Strasse, die erst nach 1950 gebaut wurde, haben sicherlich zur Erhaltung des ländlichen Lebensstils im Tal beigetragen.

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