Die Familie Dimitri feierte im 2021 das 50-jährige Jubiläum des Teatro Dimitri, das 1971 vom berühmten Clown Dimitri und seiner Frau Gunda in Verscio gegründet wurde und im Laufe der Jahre zu einem Bezugspunkt für das Theater im ganzen Tessin geworden ist. David Dimitri erzählt uns, wie seine Eltern das Theater gegründet haben und warum jeder die Gelegenheit nutzen sollte, dieses wunderbare Kulturzentrum im Herzen von Verscio zu besuchen.
"Dieses Theater ist hier entstanden, weil mein Vater einen Ort suchte, um sich zu verwirklichen, als er in den 1960er Jahren bekannt wurde. Da er in Ascona geboren war, fühlte er sich dieser Region sehr verbunden, ausserdem gab es eine spezielle Energie auf dem Monte Verità, es gab eine Bewegung von alternativen Leuten im Onsernonetal, er wollte hier etwas machen. So fand er diesen kleinen Komplex aus drei alten Häusern in Verscio mit einem grossen Keller, in dem er das erste Theater errichtete. Es war ein kleiner Saal mit 100 Plätzen. Ich weiss noch, als ich klein war, sassen wir immer hinten und sahen uns abends die Vorstellungen an, es war wunderschön", erzählt David Dimitri.
Einige Jahre später wollte Dimitri seine Kunst an junge interessierte weitergeben und gründete die Scuola Teatro Dimitri. "Damals gab es so etwas noch nicht, es gab nur Theaterschulen. Mein Vater wollte etwas für diejenigen schaffen, die sich auf Komödie und Clownerie spezialisieren wollten. Im Laufe der Jahre entwickelte sich die Schule zu einer der vier universitären Theaterschulen der Schweiz. Es war ein sehr wichtiger Schritt. Als die Schule ins Dorf kam, hat sie sich in ganz Verscio ein wenig verteilt und das Dorf lebt nun im Rhythmus der Schule. Das gibt den Schülern etwas Einzigartiges".
In den 1980er Jahren war der kleine Saal zu klein geworden
In den 1980er Jahren war der kleine Saal zu klein geworden. Alle wollten Dimitri sehen, und so wurde der heutige Saal mit fast 200 Plätzen gebaut. Auf dieser mittlerweile historischen Bühne waren schon international bekannte Künstler zu Gast. Im Teatro Dimitri gibt es Vorstellungen für jeden Geschmack: Zauberer, Zirkusartisten, Musiker, Komödianten und viele andere. Man braucht nicht einmal Italienisch zu können, denn es gibt viele Vorstellungen im Dimitri-Stil, und die Clownerie hat ihre eigene Sprache, für die es keine Worte braucht. Oft gibt es auch Stücke auf Deutsch oder Französisch.
Die grösste Besonderheit des Saals des Teatro Dimitri, ist natürlich, dass es die Bühne von Clown Dimitri war. Aber das ist noch nicht alles. Er ist zudem meisterhaft gebaut, hat eine hervorragende Akustik und eine für jede Aufführung geeignete Bühne. "Mein Vater hat versucht, den Saal so zu bauen, dass man von allen Plätzen aus, die ganze Bühne sehen kann und nicht nur einen Teil davon, weil andere Leute vor einem sitzen." Auf dieser Bühne standen schon grosse Namen wie Mummenschanz, die hier praktisch ihr Debüt gaben, der Komiker Emil, der deutsche Liedermacher und Dichter Wolf Biermann, Max Frisch, Richard Galliano und Peter Brook.
Im Repertoire ist auch immer die Familie Dimitri, die ihr eigenes, von Dimitri selbst geschaffenes Stück aufführt. "Jetzt sind mein Vater und meine Mutter nicht mehr da. Jetzt sind wir es, meine Geschwister und ich, die versuchen, die Tradition fortzusetzen. Es ist unglaublich, wie viele Gäste aus der ganzen Welt jedes Jahr im Juli und August die Region Ascona-Locarno besuchen. Es ist eine fantastische Region, man hat die Berge und den See, es scheint immer die Sonne... und abends kommt man ins Teatro Dimitri." Neben dem Theater kann man an den Vorstellungstagen in dem von Dimitri gegründeten Kulturzentrum auch das Museo Comico besuchen, in dem Plakate, Fotografien, Musikinstrumente, Gegenstände, Masken, Clowns und Elefanten aller Art ausgestellt sind, im Park spazieren gehen und im Bistro sich mit Köstlichkeiten verwöhnen lassen.
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