Ortschaften des Bavonatals

Bignasco

Das Bavonatal öffnet sich nach den Dörfern Bignasco und Cavergno und zählt 12 Siedlungen, "Terre" genannt, zehn auf Gemeindegebiet von Cavergno, eine (San Carlo) zu Bignasco gehörend. Die Wohnsiedlungen befinden sich im Talgrund, etwa einen Kilometer voneinander getrennt. Das Tal war vermutlich schon vor dem Jahr 1000 besiedelt. Naturkatastrophen wie Hochwasser, Erdrutsche und Felsstürze führten dazu, dass das Tal nicht mehr das ganze Jahr bewohnt wird.

Vom 16. Jahrhundert bis gegen die Mitte des 20. Jahrhunderts waren die Siedlungen des Bavonatals von April bis November bewohnt, um die Weiden und Alpen zu nutzen. Bis 1950 war das einsame Bergtal nur auf einem Maultierpfad erreichbar und hat seinen Charakter weitgehend bewahrt, von den Natureinflüssen abgesehen, die das Val Bavona gezeichnet haben.

Jede Siedlung hat ihre Eigenheiten, denn der Mensch musste sich mehr als anderswo der Umwelt anpassen. Die Häuser sind nahe aneinander gerückt, Ställe und Holzschöpfe an die Wohnhäuser gelehnt. Eine kleine Kirche, oft mit den Beiträgen von Emigranten erbaut, fehlt in keiner Siedlung.

Unmöglich, nicht auf den Wasserfall von Foroglio hinzuweisen, der von einem 80m hohen Felsen zu Tal stürzt, und auf das Val Calnegia, das von Foroglio aus erreicht wird. Ein Lehrpfad zum Thema "Alpaufzug und Alpabzug im Bavonatal" beginnt in den Dörfern Cavergno und Bignasco und führt den Wanderer in mehreren Etappen der Talsohle entlang bis zur Terra di Foroglio, nach Pontido und durch das Calneggiatal bis zu den Alpweiden auf über zweitausend Meter Höhe. Wie andere Alpentäler ist die Geschichte des Bavonatals tief geprägt durch die saisonalen Umzüge der Bevölkerung.

Im Bavonatal ist dieser Brauch, zusammen mit den vom Menschen hinterlassenen Spuren, noch heute deutlich erkennbar.