Das Oratorium San Michele, in erhöhter Lage oberhalb Ascona, ist dem heiligen
Michael gewidmet und war vermutlich ein Teil einer der ältesten Burgen, von der
jede Spur fehlt.
Die kleine Kirche bestand nach den wenigen aufgefundenen Urkunden schon
gegen Ende des 16. Jahrhunderts. Sie wurde 1669 neu aufgebaut. Der heutige
Zustand geht auf die Restaurierungsarbeiten der Jahre 1971 bis 1973 zurück.
25 Stufen führen auf den Kirchplatz. Die Fassade ist dreifach unterteilt.
Der Bogen aus dem 17. Jahrhundert im oberen Teil wird von zwei Nischen
flankiert. Oberhalb der Kirchentüre ist ein leider unleserliches Fresko aus dem 18. Jahrhundert zu sehen; es wird Giuseppe Antonio Felice Orelli
zugeschrieben.
An den glatten seitlichen Aussenmauern sind an einigen Stellen noch Spuren
der mittelalterlichen Turmmauern zu entdecken. Der kleine Glockenturm erhebt
sich auf den Überbleibseln des Burgturmes.
Das Kirchenschiff und der Chor bestechen durch ihre ausgewogene
Raumaufteilung: Zwei kleine Bögen mit Tonnegewölbe trennen den mittleren Teil,
durch zwei rechteckige Fenster erhellt, vom um zwei Stufen höher liegenden Chor,
der das gleiche Motiv des Kreuzgewölbes übernimmt.
In den Nischen sind mehrfarbige, vergoldete Statuen der heiligen Petrus und
Paulus aus dem 17. Jahrhundert zu sehen.