Die ursprüngliche, schon Anfang des 14. Jahrhunderts erwähnte Kirche wurde im
17. und 18. Jahrhundert ausgebaut. Sie hat ein einziges Schiff mit Tonnengewölbe
und einer von einer Kuppel überdachten Chor.
Der Kirchenraum wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von
hiesigen Handwerkern ausgemalt. G. A. Vanoni hat die Fresken im Deckengewölbe
geschaffen, Battista Paggi die Rosenkranzkapelle, Giacomo Pedrazzi die Kapelle
des heiligen Jakob, die im 20. Jahrhundert teilweise restauriert wurde. Der
neoklassische Altar stammt aus dem Jahre 1828.
In der Kirche wird ein prachtvolles spatgötische Fresko aufbewahrt, das die
stillende Gottesmutter mit Kind, umgeben von den heiligen Antonio Abate und
Gottardo, darstellt. Es wird als eines der schönsten Bilder der ganzen Talschaft
betrachtet. Gemalt hat es gegen Ende des 15. Jahrhunderts ein Künstler aus dem
Kreis um Antonio da Tradate, Gilardoni "Maestro delle foglie di quercia"
(Meister der Eichenblätter) genannt wegen der dekorativen Elemente, die sein
Schaffen kennzeichnen. Das Fresko befand sich bis 1939 im Portico eines Hauses
in Lissoi, einer Fraktion von Mergoscia. Es wurde abgelöst und in der Kirche
untergebracht, um es vor weiteren Schäden zu bewahren. Die Restaurierung
erfolgte in den neunziger Jahren.
In der Sakristei ist ein mit Schnitzereien verzierter Schrank aus dem Jahre
1672 zu beachten. Vor der Kirche befindet sich der schöne Friedhof mit
Glockenturm (1697), Beinhaus (1733), einer Säule mit Eisenkreuz (1717) und das
Pfarrhaus.
Die Friedhofkapelle wurde von G. A. Vanoni mit Fresken versehen; sehr
eindrucksvoll die Grablegung Christi.